Bildungszentrum Grevas
St. Moritz
Projektwettbewerb, 1. Rang
2019
Bauherrschaft: 
Gemeinde St. Moritz
Auftragsart: 
Projektwettbewerb in ARGE MSA Architekten mit Ruch & Partner Architekten, St. Moritz
Energiestandard: 
Minergie P ECO
Mitarbeitende: 
Andy Ruch, Christian Cortesi, Ernst Strebel, Hans-Jörg Ruch
Landschaftsarchitektur: 
Tschumi Landschaftsarchitektur, Pfaffhausen
Visualisierungen: 
Christoph Altarmatt

See, Delta, Silhouette mit Kirchtürmen und Hotels, vorgelagerte Terrassen, ein markanter Grünraum und die spektakuläre Sicht in die Seenlandschaft. Alle sind wesentliche Teile eines internationalen Auftritts, des Brands von St. Moritz. Das Projekt thematisiert die Merkmale des Deltas, sucht die geringste Störung der Silhouette und die bestmögliche Nutzung des weiten Freiraums. Mit den Terrassen für Sportplätze, Kindergarten und der Eingangsebene wird die vorgegebene Geländestruktur gefestigt und die Öffnung der bestehenden Meteorwasserleitung erhöht die Attraktivität der Mitte. Der Öffentlichkeit wird eine gestärkte parkähnliche Verbindung zwischen Dorf und See zurückgegeben.
Die Schulanlage mit Primarschule, Sekundarschule und Turnhalle, ist als kompakter, terrassierter Massivbau im Nordosten des Areals vorgeschlagen. Die Fernsicht der bergseitigen Grundstücke bleibt weiterhin gewahrt. Die Eingangsebene bildet das Herz, die Adresse der Anlage, dem Pausenplatz und den Eingängen. Hier kreuzen sich die Fussgängerwege, zur Dorfmitte, nach St. Moritz Bad wie auch zum Bahnhof und Staz. Der Haupteingang erschliesst alle Bereiche, die beiden Schulen, deren gemeinsame Zonen, die Aula und den Turnbereich.

Der Massivbau prägt seit Jahrhunderten die regionale Baukultur. Wir schlagen ein differenziertes, über deren gestanzte Öffnungen mit Licht und Schattenspiel im Detail poetisch gegliedertes Grossvolumen vor. Der monolithischen Recycling-Betonfassade unterliegt eine hybride Tragstruktur (Scheiben und Decken). Ein liegendes Fensterelement mit einem seitlich eingesetzten Photovoltaikelement gliedert als regelmässiger Rapport die Fassaden und erlaubt damit eine flexible Raumdisposition.
Im Innenraum werden für die Primarstufe und die Sekundarstufe zwei unterschiedliche Raumstimmungen geschaffen. Die Primarschüler erleben den Einstieg in den Schulalltag in einer warmen von Holz geprägten Stimmung. Im Oberstufenalter wechseln die Schüler in eine eher reduzierte, robuste, von Sichtbeton geprägte Atmosphäre.