Ersatzneubau am Hegibachplatz
Zürich Hirslanden
Studienauftrag, 3. Rang
2017
Bauherrschaft: 
Gemeinnützige Stiftung Neumünster
Bauaufgabe: 
46 Wohnungen, 1/3 gemeinnützige Wohnungen, 2/3 marktgerechte Wohnungen
Energiestandard: 
Minergie A Eco
Mitarbeitende: 
Valentino Crameri, Edgar Jordi, Nilufar Kahnemouyi, Thomas Leder, Giovanni Marinelli
Landschaftsarchitektur: 
Hager Partner AG
Fachplaner: 
Lärmschutz- und Energieberatung: Amstein Walthert AG
Visualisierungen: 
nightnurse images gmbh

Zwei Ersatzneubauten klären die städtebauliche Ordnung, ergänzen die bestehende Stassenrandbebauungen und fassen eine grüne Mitte. Das „Stadtgebäude“ hat eine urbane und eine ruhige Gartenseite. Die südorientierten Wohnungen profitieren teilweise von der stadträumlichen Weite des Hegibachplatzes und haben zudem, mit ansteigender Höhenlage, einen schönen Weitblick über die Stadt. Diese urbane Wohnsituation und das damit verbundene Lebensgefühl wird zunehmend von älteren und jungen Menschen geschätzt. Das „Parkgebäude“ legt sich an die obere Grundstückskante. So entsteht ein zentraler Aufenthaltsbereich im Grün und die Wohnungen sind auch im Winter gut besonnt. Der Siedlungsplatz schmiegt sich mit einer Böschung und Sitzstufen in das Gelände ein. Er bildet das Herz der neuen Siedlung und strahlt ins nachbarliche Umfeld aus. Hier trifft man sich auf den Sitzstufen, hier findet das jährliche Frühlingsfest oder der Silvesterapéro statt.

Beide Gebäude ermöglichen durch Abstaffelungen dreiseitige Orientierung aller Wohnungen. Diagonale spannungsvolle Blickbezüge durch die Wohnräume führen über die ausgreifenden Balkone beidseitig ins Freie. Die Wohnungen wirken dadurch gross und wohl zoniert. In einer klaren Struktur finden sich differenzierte Grundrisse für individuelle Wohnbedürfnisse, welche auch die Themen des Alters und der Bewegungseingeschränktheit berücksichtigen. Die Wohnungen sind im Lärmausgesetzten Bereich für ein «Durchwohnen» konzipiert. So kann auf der lärmabgewandten Seite gelüftet werden. Der Erker-Balkon an der Südfassade, eine Referenz an die im Quartier häufig anzutreffenden Erker, sind in Richtung Lärm fest verglast und lärmabgewandt offen. Diese Massnahme dient dem Schallschutz und hat den schönen Nebeneffekt, dass die Aussenräume der Wohnungen im Lauf der Jahreszeiten länger benutzt werden können.

Die Verkleidung der Fassaden des Stadtgebäudes mit Tonriemchen nimmt Bezug auf die im Quartier eingestreuten historischen Backsteinbauten, welche teils als prachtvolle Mietshäuser, Schulen, Gewerbebauten urban an der Strasse stehen und teils als Villen in den Gärten. Das Parkgebäude erhält mit seiner leichten und anmutig wirkenden Holzfassade einen vornehmen und wohnlichen Ausdruck.