A. H. Steiner setzte als Architekt und Stadtbaumeister von Zürich wesentliche Impulse im Schulhausbau. Er prägte im Laufe seiner Karriere den Begriff des «altersgerechten Schulhaustypus» und forcierte die in der Moderne erstmals geforderte Entwicklung weg von der repräsentativen Monumentalität der klassizistischen Schulpaläste hin zur «kindertümlichen Schulhausarchitektur», welche die ideale Schulanlage als aufgelösten Komplex kleinmassstäblicher Einzelbauten verstand. Ein früher Meilenstein dieser Tendenz ist die erste von Steiner selbst erbaute Schulanlage an der Kornhausbrücke. Er verteilte hierzu das geforderte Raumprogramm bereits auf mehrere freistehende Volumen und reihte diese durch Nebenbauten, offene Hallen und Gartenmauern seriell zu einer aufgelockerten spannungsreichen Gebäudefolge aneinander, die eine introvertierte, sorgfältig gegliederte Grünanlage vom Stadtverkehr abschirmt.
Die Gesamtinstandsetzung erhält und stärkt die Anlage als ein Ganzes, mit all ihren innewohnenden architektonischen und denkmalpflegerischen Qualitäten und passt diese behutsam an die Bedürfnisse der nächsten Generation anzupassen.
Mit zurückhaltenden Eingriffen in die Substanz konnten die Lehrerbereiche in der ehemaligen Abwartswohnung integriert werden. Die Redimensionierung und Neukonzeption der WC-Anlagen erlaubte, die grossen Programmanforderungen innerhalb des Gebäudes zu lösen und den Ausdruck des Gebäudes nach aussen nicht mit Zubauten zu verunklären. Das Anfügen des neuen Liftschachtes in der Achse des zweiten Windfangs an das Schulhausvolumen steht im Geist Steiners Konzeption vom additiven Fügen einfacher geometrischer Körper.