Die städtebaulichen Absichten einer Gartenstadt der Architekten Möeri & Krebs ist im Geissensteinring eindrücklich lebendig geblieben. Es sind die Freiräume, die dem Quartier seine unverwechselbare Identität geben. Diese bestimmen auch den Entwurf der neuen Siedlung: Gefasste Strassenzüge, Plätze, Vorgärten, private Gärten, Gemeinschaftsgärten und differenzierte Übergänge von privat zu öffentlich. Den städtebaulichen Auftakt zur neuen Siedlung Am Rain bildet die platzartige Dorfstrasse mit seinen mächtigen Eichen. Die neu ausgestaltete Wohnstrasse Am Rain soll ein ruhiger, jedoch vielfältiger und belebter Aussenraum werden der als Begegnungsort viel zur Lebensqualität beitragen kann.
Die neue Wohnsiedlung baut auf modulartigen «Häuschen» auf. Deren Dimension nimmt Bezug auf den Massstab des Bestandes der Nachbargebäude. Die Reihung und Versätze der «Häuschen» reagiert auf die Topografie der sanft ansteigenden Strasse und schafft einen für alle gemeinsam nutzbaren, abwechslungsreichen Platz-Strassenraum mit leichten Ausweitungen und Verengungen, Nischen, Plätzchen und Zwischenräumen mit Gärten und Durchblicken. Die Laubengangtypologie und die ausladenden Balkone verbinden sich mit dem Platz-Strassenraum, sodass die Begegnungszone auch in der dritten Dimension erfahrbar wird. Trotz höherer Dichte ist damit der Bezug der Bewohner zum Boden und zum Garten gegeben und der Genossenschaftsgedanke architektonisch gestärkt. Das strenge statische Raster erlaubt eine grosse Vielfalt von Wohnungstypen, deren Raumproportionen und Raumverbindungen für unterschiedliche Wohnideen möblierbar sind. Bei offenen Türen bildet die Wohnung ein Kontinuum mit diagonalen Blickbezügen, was die Wohnung grosszügig erscheinen lässt.